Der Deichverband Dormagen / Zons

 

Das Poldergebiet des Deichverbandes Dormagen/Zons liegt zwischen den Städten Neuss und Köln am südlichen Niederrhein und umfasst eine Fläche von rund 4.000 ha. Von Rheinstrom 711,25 bis 726,8 betreut der Deichverband Dormagen/Zons insgesamt mehr als 13 km Deiche bzw. Deichanlagen.

Der heutige Deichverband Dormagen/Zons wurde am 29.06.1995 durch die Fusion der früheren Deichschau Zons mit dem Deichverband Dormagen gebildet. Dieser Zusammenschluss war erforderlich, um zu gewährleisten, dass die Deichanlagen, die mit all ihren unterschiedlichen Komponenten von Rheinfeld bis Stürzelberg  doch ein Ganzes bilden, einheitlich und zusammenhängend saniert, gepflegt und unterhalten werden können. Das kann aber nur geschehen, wenn für den Hochwasserschutz der Stadt Dormagen ein einziger, zusammenhängender Verband verantwortlich ist.

Der Verband hat derzeit ca 4.700 beitragspflichtige Mitglieder. Verwaltet wird er entsprechend der von der Bezirksregierung Düsseldorf auf der Grundlage des Wasserverbandsgesetzes erlassenen Satzung.

Die Satzung und die zugehörigen Veranlagungsregeln (in denen die Form der Mitgliedsbeitragsrechnung festgelegt ist) wurden aufgrund des Beschlusses des Erbentages des Deichverbandes Dormagen/Zons in der Sitzung vom 09.06.2005, im Amtsblatt der Bezirksregierung Düsseldorf (Nr. 27) am 07.Juli 2005 veröffentlicht.

Hauptaufgabe des Verbandes ist es, das Verbandsgebiet vor Rheinhochwasser zu schützen.

Verantwortlich für die sachgerechte Erfüllung sind der Erbentag und das Deichamt.

 


Deichverband oder Deichschau - Was ist das?

Die großen Flüsse Deutschlands – insbesondere die Elbe und der Rhein – haben uns immer wieder bewiesen, dass die Menschen, die sich an ihren Ufern niederließen, ohne einen guten Schutzdeich machtlos gegen Hochwasser und Eisgang waren.

Im Gebiet Dormagen-Zons-Stürzelberg geschah das in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder, wurden Häuser, Vieh und Ernten vernichtet. Erst nach dem Bau mächtiger Schutzdeiche konnten die Menschen am Niederrhein aufatmen.

Wie verheerend die Auswirkungen der sich heranwälzenden Fluten und Schlammassen sein können, dies haben die Menschen in unserem Stadtgebiet nicht nur bei dem Rekordhochwasser 1926 erfahren – also jener Katastrophe, die zwei Jahre später zum großen Deichbau führte, sondern auch unserer eigenen Generation steckt der Schrecken der zweiten „Jahrhundertflut“ anno 1995 noch mächtig in den Gliedern. Damals standen die Stadtteile Stürzelberg, Zons und Rheinfeld kurz vor der Evakuierung.

 

Heute jedoch können die Menschen in unserer Stadt auch bei steigenden Pegelständen ruhig schlafen. Dies haben sie engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu verdanken, die sich immer wieder verantwortungsbewusst in den Dienst des Hochwasserschutzes gestellt haben. Ihre Arbeit geschah in den so genannten Deichverbänden.

Ein Deichverband ist eine öffentlich-rechtliche Selbstverwaltungskörperschaft im Sinne des Wassergesetzes von 1913 und der Wasserverbandsordnung von 1937; durch die Landesgesetzgebung des Deutschen Reichs gebotene Vereinigung aller Besitzer der durch Deiche geschützten Grundstücke zur Aufrechterhaltung dieses Schutzes.

Deichverbände sind Wasserverbände mit der Spezialaufgabe Hochwasserschutz, oft kombiniert mit anderen wasserwirtschaftlichen Aufgaben, wie z. B. Gewässerunterhaltung oder Schöpfwerksbetrieb.

Früher trugen die Verbände auch den Namen „Deichschau“. Der Name "Deichschau" hat tatsächlich mit "schauen" zu tun. Als Beleg kann man den § 5 der Dienstvorschrift für die Deichschau Zons-Stürzelberg von 1846 heran ziehen: … "nimmt in jedem Frühjahr nach abgelaufenem Winterwasser die erste, von dem Deichgräf abzuschreitende Schau (des Deiches) vor".

Einen Unterschied zwischen dem niederrheinischen Begriff „Deichschau“ und dem friesischen "Deichverband" gibt es eigentlich nicht. Oft gab es beides nebeneinander. Manchmal wurden allerdings mehrere kleinere Deichschauen zu einem Deichverband zusammengeschlossen. Auch bei größerer Ausdehnung heißt es im Regelfall Deichverband.

 

Die Organisation der Wasser- und Bodenverbände - soweit sie nicht nach NRW-Sondergesetzen gegründet wurden - ist bundesweit geregelt über das Wasserverbandsgesetz (WVG). Die dort genannten Grundzüge legen die Anforderungen an die Organisationsstruktur fest.

 

Die Begriffe, die Deichverbände und ihre Gremien beschreiben, sind meist historisch entstanden und klingen in unseren Ohren oft sehr eigentümlich (siehe auch Begriffserklärungen).

Ein Deichverband wird in der Regel ehrenamtlich geführt und besteht aus verschiedenen Gremien.